Haut- und Haargesundheit neu entdecken

Birgit Winkel, Gesundheitsberaterin GGB

„Alles klar mit Haut und Haar?!“ So heißt der Buchtitel der ersten deutschen Naturfriseurin Susanne Kehrbusch. Im Rahmen meiner nebenberuflichen Ausbildung zur Gesundheitsberaterin (2004 – 2007) hatte ich die Gelegenheit, bei ihr ein Seminar zu natürlicher Haut- und Haarpflege zu belegen. Zu meiner mehrjährigen Tätigkeit als Farb- und  Stilberaterin schaffte dieses Seminar für mich die Verbindung zwischen den Themen Schönheit und Gesundheit.
Mit viel Freude habe ich in den folgenden Jahren Vorträge und Beratungen in den genannten Bereichen angeboten, bis das Fortschreiten der Fibromyalgie in den letzten drei Jahren mir dies neben meiner Teilzeittätigkeit im Büro unmöglich machte.

Bei der Auseinandersetzung mit der Guaifenesin-Therapie sah ich zunächst eine unüberwindbare Hürde darin, dafür auf Naturkosmetik verzichten zu müssen, weil sie aufgrund ihres Salizylatgehaltes die Therapie blockieren würde. Nach allem, was ich über Haut- und Haargesundheit gelernt hatte, war es für mich undenkbar, wieder auf konventionelle Pflegeprodukte zurückzugreifen. Mein bis dahin verwendetes Bio-Duschgel/Shampoo war zum Glück schon salizylatfrei. Aus Weizenkeimöl und Sheabutter rührte ich mir schließlich eine Creme. Daraus bestand dann ab Beginn meiner Guaifenesin-Therapie im Juli 2013 mein gesamtes Pflege-„Sortiment“, ergänzt durch konventionellen Kajal und Lippenstift als Kompromiss. Doch das war keine befriedigende Dauerlösung.

Begeistert war ich, als ich von den Plänen erfuhr, eine salizylatfreie Naturkosmetik-Serie zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Den Anlass ihres Verkaufsstarts nutze ich gerne, um einen Artikel über Zusammenhänge von Haut- und Haargesundheit und Pflegeprodukten zu verfassen. Mein Anliegen ist dabei, unabhängige Informationen als Entscheidungshilfe bei der Wahl von Kosmetikprodukten zu geben, denn Wissen macht unabhängig gegenüber irreführenden Werbeversprechen.

Meine Erfahrung ist, dass durch die Verwendung natürlicher Pflegeprodukte nach einer Zeit der Umstellung deutlich weniger Produkte erforderlich sind. Damit relativiert sich auch schnell der höhere Produktpreis gegenüber konventionellen Produkten. Ein schöner Nebeneffekt: Im Badezimmer wird es deutlich übersichtlicher.

Inhaltsverzeichnis

  • Vorbemerkungen
  • Die Haut und ihre wichtigsten Funktionen
  • Haarige Angelegenheiten
  • Inhaltsstoffe von Pflegeprodukten und ihre Wirkungen
  • Tipps für eine natürliche Haut- und Haarpflege

Vorbemerkungen

Geht man heute in Drogerien, wird man förmlich erschlagen von der Vielzahl an Kosmetik- und Pflegeprodukten. Sie alle versprechen optimale Pflege und mehr Schönheit. Auf der anderen Seite nehmen die Probleme mit  Haut und Haar immer mehr zu. Sollte es da etwa einen Zusammenhang geben? Die Frage ist: Wie erkenne ich beim Kauf eigentlich, welches Produkt für die Gesundheit meiner Haut und meiner Haare gut ist? Denn das ist ja eine Voraussetzung für natürliche Schönheit. Die wenigsten wissen, dass eine trockene oder fettige Haut kein unabänderliches Schicksal ist. Sie ist bereits ein Hinweis auf eine gestörte Hautfunktion.

Erstaunlich ist, dass Männer deutlich weniger Hautprobleme haben als Frauen. Oder auch wieder nicht, wenn man bedenkt, dass sie damit auch deutlich weniger „anstellen“ als Frauen. Allerdings hat die Werbung von Pflegeprodukten seit einiger Zeit auch verstärkt Männer im Fokus…. 

Die Haut und ihre wichtigsten Funktionen

Die Haut ist mit einer Größe von 1 ½ bis 2 m2 und einem Gewicht von ca. 3 kg das größte Organ des Menschen, mit einer Vielzahl an Regulationsaufgaben. Um dies zu verdeutlichen, nachfolgend ein paar Zahlen, die das Wunderwerk Haut vorstellen:

Auf einem cm2 Haut befinden sich:
100.000 Schutzbakterien / 150.000 Pigmentzellen / 5.000 Sinneszellen /
800 Talgdrüsen / 100 Schweißdrüsen /
200 Schmerzpunkte / 100 Druckpunkte /
25 Wärmerezeptoren / 12 Kälterezeptoren /
1 m Blutgefäße / 4 m Nervenbahnen

Die Haut besteht aus drei Schichten: Der Oberhaut, der Lederhaut und dem Unterhautfettgewebe.

Die Oberhaut, also die äußerste Hautschicht, erneuert sich alle 28 Tage. Ständig werden neue Hautzellen gebildet. Diese schieben sich zur Hautoberfläche, sterben ab und lösen sich in Form winziger Schuppen. Interessant ist diese Information für das Ausprobieren neuer Pflegeprodukte. Frühestens nach 28 Tagen ist ggf. eine Veränderung an der Haut zu bemerken. Kleine Pröbchen sind dafür also nicht geeignet.
Die Oberhaut hat die Aufgabe, den Organismus vor Hitze und Kälte, aber auch vor Schadstoffen und Krankheitserregern zu schützen. Dafür hat sie einen Schutzfilm, der größtenteils aus Schweiß und körpereigenem Fett besteht. Man spricht hier von dem sog. Hydro-Lipid-Mantel. Ohne diesen Schutzfilm würde die Haut austrocknen, rau und rissig werden und somit durchlässig für Krankheitserreger.
Die Fettstoffe der Haut sorgen dafür, dass krankhafte Bakterien und Pilze nicht eindringen können. In einem gesunden Hautsystem scheidet die Haut täglich 2 g Fett über die Talgdrüsen aus.
Der Schweiß sorgt für die notwendige Feuchtigkeit der Haut, vor allem der darin gelöste Harnstoff, auch Urea genannt. Weil Urea gut Feuchtigkeit binden kann, wird es auch gerne in Cremes verwendet.

Die Lederhaut ist wesentlich dicker als die dünne Oberhaut. Sie ist sehr elastisch und gibt deshalb bei Bewegungen nach. Dafür verantwortlich sind die elastischen Fasern aus Eiweiß-Stoffen, den sog. Collagenen. Von ihrem Zustand hängt wesentlich unser Aussehen ab, je nachdem wie gut sie durchblutet ist oder wie hoch ihr Feuchtigkeits- und Fettgehalt ist.

Die Unterhaut stellt sozusagen das Polster dar. Hier wird in erster Linie Fett und Wasser gespeichert. Auf der anderen Seite werden hier aber auch Giftstoffe angelagert (Medikamente, Nikotin etc.) und Stoffwechselzwischenprodukte. Das sind größtenteils Stoffe aus einer ungesunden Nahrung, die der Körper nicht optimal verstoffwechseln kann. So kann man die Unterhaut auch als „körpereigene Mülldeponie“ bezeichnen. Ist die reichlich angefüllt, zeigt sich das durch eine schlaffe, fahle Haut.

Die Haut ist unser größtes Ausscheidungs- und Entgiftungsorgan. Für diese Funktion schwitzt sie ständig unbemerkt ca. ½ l Flüssigkeit pro Tag aus, unabhängig von dem Schwitzen an bestimmten Körperstellen, das wir bewusst wahrnehmen. Deshalb ist es für die gesamte Gesundheit wichtig, dass die Haut intakt ist und ungestört ihre Aufgaben erfüllen kann.

Eine ungesunde Ernährung beeinflusst übrigens auch unseren Körpergeruch negativ. Tatsächlich entwickelt ein gesunder, vollwertig ernährter Mensch unter durchschnittlichen Bedingungen keinen unangenehm riechenden Schweiß. – Vorausgesetzt er benutzt keine Deos! Die meisten Deos verändern das Hautmilieu derart, dass unangenehmer Schweißgeruch begünstigt wird, den sie dann anschließend überdecken sollen. Bei vermehrter Schweißbildung ist daher Waschen mit reinem Wasser ohne Zusätze das beste Mittel, denn Schweiß ist wasserlöslich.
Nach großer Skepsis und einer Umstellungsphase von ca. 3 Wochen, konnte ich mich selbst davon überzeugen, wieder ein Produkt weniger zu brauchen.

Haut und Haare sind ein Hinweis darauf, wie gut es uns geht. Bei Tieren wird ein schönes, glänzendes Fell ganz selbstverständlich als ein Gesundheitsmerkmal angesehen. Beim Menschen wird das leider vielfach nicht in gleicher Weise beachtet. 

Haarige Angelegenheiten

Die Haare wachsen aus dem Haarfollikel heraus, einer schlauchartigen Einstülpung der Oberhaut. Jedes Haar hat eine Wurzel und wird durch Blutgefäße und Nerven versorgt. Jeder Haarfollikel ist mit einer Talgdrüse und mit einem Muskel verbunden. Diesen Haaraufrichtemuskel nehmen wir z.B. wahr, wenn wir eine Gänsehaut bekommen – dann zieht sich der Muskel zusammen und das Haar richtet sich auf. Den Haaraufrichtemuskel können wir uns aber auch bei der Haarpflege zunutze machen, durch regelmäßiges Bürsten mit einer Bürste aus Naturborsten gegen den Strich. Dadurch bekommt das Haar u.a. deutlich mehr Stand.
Die Oberfläche der Haare besteht aus einer Schuppenschicht, die eine Schutzhülle für die Haare bildet. Wenn das Haar gesund ist, liegt diese Schuppenschicht ganz eng an, wie bei einem geschlossenen Tannenzapfen.

Mit Wolle und Seide gemeinsam hat das menschliche Haar, dass es aus Eiweißfasern besteht. Während der Kaschmirpullover oder die Seidenbluse allerdings mit einem milden Waschmittel ohne viel rubbeln behandelt wird, wird dem Haar häufig eine strapaziöse Behandlung zuteil, in Form von Dauerwellen, chemischem Färben und Blondieren.

Dauerwelle

Bei jeder Art der Dauerwelle werden chemische Verbindungen im Haar gelöst und neu zusammengesetzt, das Haar wird stark aufgeweicht, damit es umgeformt werden kann und der Schutzmantel der Haut wird dabei ebenfalls zerstört. Dies stellt eine große Strapaze für Haut und Haar dar.

Chemische Haarfärbemittel

Bei allen chemischen Haarfärbemitteln werden Farbstoffe im Haar fest eingelagert und bauen sich nicht mehr ab. Dabei greifen sie die Schuppenschicht der Haare stark an. Die harmloseren Nebenwirkungen chemischer Haarfärbemittel können schwere Kämmbarkeit, Hautreizungen und Allergien sein. Darüber hinaus bergen sie ein Krebsrisiko – je dunkler die gewählte Farbe, desto höher das Krebsrisiko. Aufgrund des Stoffwechsels können diese Farbpartikel sich überall im Körper ablagern. Bei Totaloperationen wurden sie z.B. bereits in der Gebärmutter nachgewiesen, ebenso in den Milchkanälen stillender Mütter.
Das Blondieren ist der strapazierendste chemische Vorgang für die Haare. Da die Eigenfeuchtigkeit der Haare mit den Farbpigmenten gekoppelt ist, werden sie dadurch trocken, glanzlos, struppig und strohig. Das kann man natürlich nicht mehr sehen, wenn man ein silikonhaltiges Stylingprodukt verwendet.

In der Werbung wird ja ganz gezielt ein Bild von Schönheit kreiert, das den meisten Frauen nicht entspricht. In Bezug auf Haarfarben: Aschblond ist die häufigste Haarfarbe in unseren Breitengraden. Also propagiert die Kosmetikindustrie schon seit Jahrzehnten erfolgreich, dass aschblond langweilig sei. Den überwiegend dunkelhaarigen Frauen in Südeuropa wird dagegen suggeriert, dass blondes Haar besonders attraktiv sei….. Bei Farb- und Stilberatungen bin ich oft mit der Herausforderung konfrontiert, dass die Kundin eine Haarfarbe gewählt hat, die nicht zu ihrem Farbtyp passt, dass ihre Kleidung keine Harmonie mit Haut und Haaren bildet.

Pflanzliche Haarfarben

Eine Alternative zu chemischen Haarfärbemitteln sind Pflanzenfarben. Dabei kommt eine Mischung unterschiedlicher Pflanzen zum Einsatz. Wie beim konventionellen Färben empfiehlt es sich, während der Guaifenesin-Therapie einen Tag damit zu pausieren. Salizylathaltige Produkte ausschließlich auf den Haaren (nicht der Kopfhaut) gehen nicht in den Körper über. Daher lassen sich z.B. auch salizylathaltige Parfüms vorsichtig aufs Haar sprühen, wenn sie die Kopfhaut dabei nicht benetzen.

Vorteile von Pflanzenhaarfarben:

  • Da sie weißes Haar nicht zu 100% abdecken, geben sie ein harmonisches Farbbild zur Hautfarbe ab.
  • Die Farbpigmente bauen sich schleichend ab, das nachwachsende Haar wirkt nicht so störend.
  • Pflanzenfarben können eine reparierende Wirkung haben. Die Schuppenschicht der Haare wird durch den natürlichen Säureanteil der Pflanzen wieder angelegt.
  • Die Farben wirken natürlich bei guter Haarqualität. Das überzeugt die meisten Frauen, die bei der Umstellung noch skeptisch waren.

Wenn wir möchten, dass unser Haar auf die Dauer gesund bleibt, ist es wichtig, dass wir es genauso schonend wie unseren Kaschmirpullover behandeln – mit einem milden Waschmittel und ohne viel rubbeln.

Wenn das Haar eine intakte Schuppenschicht hat, glänzt es ganz von alleine. Es lässt sich dann auch sowohl nass wie trocken gut kämmen. Wenn die Haare aber mit aggressiven Waschmitteln gewaschen werden und noch anderen Strapazen ausgesetzt werden, dann raut sich die Schuppenschicht auf und die Haare verfilzen.

Inhaltsstoffe von Pflegeprodukten und ihre Wirkungen

Seit dem 01.01.1998 ist es Pflicht, dass auf jedem Pflegeprodukt die kosmetischen Inhaltsstoffe angegeben werden, die sog. INCI-Liste. Allerdings sind die Inhaltsstoffe meistens extrem klein geschrieben, in einem für den Laien unverständlichen Sprachgemisch aus Englisch und Latein. So beschäftigt sich in der Regel kaum ein Mensch damit näher. Und das ist auch so gewollt.
Nun sind wir im Rahmen der Guaifenesin-Therapie zwar gezwungen, die einzelnen Inhaltsstoffe auf enthaltene Salizylate zu überprüfen. Doch davon wissen wir noch immer nicht, was sich eigentlich darüber hinaus in den Produkten befindet.

Zur Zeit. gibt es über 6.000 zugelassene Inhaltsstoffe und jährlich kommen zahlreiche hinzu. Empfehlenswert sind daher Produkte mit einer lesbaren deutschen Volldeklaration. Dieses Kriterium erfüllen die Produkte von mysalifree Biokosmetik.

Die wichtigsten Gruppen von Inhaltsstoffen:

  1. Tenside

Tenside sind in allen Reinigungsprodukten enthalten: In konventioneller Seife, Duschgels und Shampoos, aber auch in Putzmitteln fürs Haus. Tenside haben die Eigenschaft Fett zu lösen. Es gibt vier verschiedene Tensidgruppen. Bei den Bezeichnungen Lauryl Sulfat oder Laureth Sulfat handelt sich  um die zwei aggressivsten Tenside. Durch ihre starke Reinigungskraft entfetten sie die Haut sehr, so dass sie trocken wird. Außerdem durchdringen sie die Schutzbarriere der Haut und machen sie für Schadstoffe und Krankheitserreger durchlässig.

Auch als Emulgator in konventionellen Cremes und Lotionen werden diese Stoffe gerne eingesetzt, damit Wasser und Öl eine Verbindung eingehen. In Stylingprodukten wie Festigern werden sie zur Stabilisierung eingesetzt und in Spülungen, um eine statische Aufladung der Haare zu verhindern. Hier werden sie allerdings mit den Kürzeln PPG (Polypropylenglycol) und PEG (Polyethylenglycol) bezeichnet, meist mit einer Zahl oder weiteren Bezeichnung dahinter. Davon gibt es zig verschiedene Verbindungen und ständig kommen neue hinzu. Diese Stoffe werden aus einem extrem giftigen Gas gewonnen, das auch als Kampfgas eingesetzt wird.

Eine Gruppe etwas milderer Tenside sind die sog. Betaine. Sie werden oft in Verbindung mit anderen Tensiden verwendet, um das Produkt etwas hautfreundlicher zu gestalten.

Aus nachwachsenden Rohstoffen werden die milden und hautfreundlichen Zuckertenside (z.B. Cocoglucosid) gewonnen. Sie sind zu 100% biologisch abbaubar, allerdings auch die teuersten Tenside. In reiner Form werden sie daher nur in guten Naturwaschprodukten eingesetzt.

Der  Aufbau aller konventionellen Shampoos und Duschprodukte ist übrigens immer gleich:

Wasser: 60 – 70%

Basistensid als Reinigungsmittel: 10 – 15%

Co-Tensid, das die Wirkung des aggressiveren Basistensids abmildert: 3 –  5%

Verdickungs- und Hilfsmittel für das Aussehen des Produkts: bis 10%

Konservierungsmittel und Wirkstoffe: 1 –  3 %

Das heißt, die auffällig beworbenen Pflegestoffe wie Aloe vera, Ringelblume, Kamille etc. machen nur 1 – 3% aus.

Es gibt übrigens praktisch keine Unterschiede zwischen einem Duschgel und einem Shampoo (Ausnahme: ein ausgesprochenes Duschöl). Es gibt daher keinen Grund, für Haare und Haut unterschiedliche Produkte zu benutzen. Zudem ist die Haut  – mit Ausnahme der Handflächen und Fußsohlen – am ganzen Körper gleich,entgegen anders lautender Werbeaussagen. Von daher ist es sinnvoll, das mildeste Produkt für den ganzen Körper zu benutzen. Und dies sind Reinigungsprodukte, die ausschließlich Zuckertenside enthalten. Unter einer rein natürlichen Pflege der Haare werden langfristig auch Spezialshampoos für sog. „Problemhaare“ überflüssig.

Da aller Körperschmutz außer Fett wasserlöslich ist, empfiehlt es sich, beim Duschen nicht den ganzen Körper einzuschäumen, um den Säureschutzmantel der Hautflächen nicht zu beeinträchtigen. Die Intimzonen mit dem anfallenden Schaum aus den Haaren zu reinigen, reicht vollkommen aus. Weniger Duschgel ist zudem für die Umwelt und den eigenen Geldbeutel nützlich.

  1. Paraffine

Paraffine sind die Grundbasis der meisten konventionellen Hautpflegemittel. Sie werden aus Rückständen der Erdöldestillation gewonnen. Dadurch sind sie für die Industrie extrem kostengünstig. Paraffine bleiben wie ein Film auf der Haut liegen. Deshalb werden sie auch gerne für sog. Hautschutzcremes (auch in Form von Vaseline als gutem Wirkstoffträger für medizinische Salben) verwendet, da Feuchtigkeit diesen Film kaum durchdringen kann.

Der auf der Haut befindliche Film lässt allerdings auch Sauerstoff  nicht ungehindert hinein und andererseits Schweiß- und Talgabsonderungen nicht ungehindert hinaus. Dadurch entsteht so etwas wie ein „Plastiktüten-Effekt“. Das hat zur Folge, dass die Haut nur noch eingeschränkt Schadstoffe ausleiten kann. Bleiben die Giftstoffe unter der Hautoberfläche, bewirkt dies wiederum eine Mangelernährung der Haarwurzeln, was im schlimmsten Fall zum Haarausfall führen kann.

In einer reinen Naturkosmetik werden an Stelle von Paraffinen ausschließlich natürliche Wachse wie Bienenwachs oder pflanzliche Wachse verwendet.

  1. Silikonöle

Silikonöle werden gerne in Haarpflegeprodukten eingesetzt. Aufgrund ihrer hohen Kriechfähigkeit, dringen sie in die feinsten Ritzen des Haares ein und versiegeln es. Haare, die vorher durch aggressive Tenside aufgeraut wurden, werden so wieder gekittet und lassen sich dadurch besser kämmen. Für die Kopfhaut bedeutet dies eine zusätzliche Einschränkung ihrer Funktion als Ausscheidungsorgan. Außerdem verlieren die Haare dadurch ihre natürliche Feuchtigkeit und damit ihre Sprungkraft und Elastizität. Auch Silikonöle werden aus der Erdöldestillation gewonnen. Sie sind biologisch nicht abbaubar und damit sehr umweltbelastend.
In einer reinen Naturkosmetik finden dagegen nur pflanzliche Öle, überwiegend aus Bio-Anbau, Verwendung.

  1. Collagen

Collagen wird hauptsächlich in Gesichtscremes verwendet. Gewonnen wird es in der Regel aus ausgekochten Schweinehäuten, Knochen und Sehnen. Die hauteigenen Collagenfasern haben die Fähigkeit, Wasser zu speichern und damit die Haut glatt aussehen zu lassen. Diese Fähigkeit lässt mit zunehmendem Alter nach. Von außen zugeführtes Collagen soll nun die dadurch entstehende Faltenbildung wieder ausgleichen. Dies ist allerdings nicht so ohne weiteres möglich. Bei Collagen handelt es sich um ein artfremdes Eiweiß. Könnte es tatsächlich einfach so in die Haut eindringen, würde es vom Immunsystem sofort als Fremdkörper erkannt und es käme zu einer Abwehrreaktion in Form einer dezenten entzündlichen Schwellung. – Auch eine Form der „Faltenreduktion“!
Einige Antifalten-Produkte allerdings arbeiten nach diesem Prinzip: Mit Hilfsstoffen wird das Collagen in die Haut befördert und ein Teil des Immunsystems  blockiert, damit es mit dem Inhaltsstoff der „hautglättenden“ Creme fertig wird. Durch Wassereinlagerung entsteht eine dezente Hautglättung, die allerdings nachlässt, sobald das Produkt abgesetzt wird.

An dieser Stelle möchte ich dazu ermutigen, zu sich selbst und dem persönlichen Leben zu stehen! Es ist doch völlig normal, dass im Laufe eines Lebens durch vielseitige Mimik Lebenslinien entstehen (dummerweise auch Falten genannt). Je ausdrucksvoller und interessanter die persönliche Mimik ist, desto mehr Lebenslinien wird das Gesicht aufweisen. Leider verfehlt die vielseitige Werbung ihre Wirkung nicht, die uns weis machen will, dass nur junge, schlanke Menschen attraktiv und liebenswert seien. Ich wünsche uns allen, dass es uns gelingt, uns mehr und mehr unabhängig zu machen von solchen bildgewaltigen Lügenmärchen. Wenn wir zu uns und unserem Leben stehen, strahlen wir das auch aus und werden damit für unsere Mitmenschen authentischer und interessanter.

  1. Glycerin

Nicht selten zu beobachten ist, dass einige Frauen ständig ihren Pflegestift zur Hand haben und sich „mal eben“ schnell damit über die Lippen fahren. Weit verbreitet sind auch raue und rissige Hände. Das liegt vielfach daran, dass in konventionellen Lippenpflegestiften und Handcremes chemisch hergestelltes Glycerin in relativ hoher Konzentration enthalten ist. Während pflanzliches Glycerin, in kleinen Mengen eingesetzt, die Feuchtigkeit der Haut bewahren kann, vermitteln konventionelle Produkte durch den auf der Haut entstehenden Film den Eindruck, als verbessere sich die Hautstruktur. Da Glycerin allerdings in höherer Konzentration wasserbindend ist, entzieht es entgegen den Werbeaussagen der Haut zusätzlich Flüssigkeit und macht sie damit trocken und regelrecht „süchtig“ nach Pflege.
In einer reinen Naturkosmetik finden überwiegend natürliche Wachse und Öle aus Bio-Anbau  Verwendung.

  1. Konservierungsmittel

In der konventionellen Kosmetik werden als Konservierungsmittel häufig Parabene und Formaldehyde verwendet. Parabene lösen einerseits häufig Allergien aus, andererseits besitzen sie eine pro-östrogene Wirkung, die in neueren Studien für erhöhte Brustkrebsraten verantwortlich gemacht wird. Formaldehyd ist nach langen Auseinandersetzungen inzwischen als krebserregend eingestuft. Dennoch darf es auch weiterhin in kleinen Mengen in Kosmetik verarbeitet werden(0,05 – 0,2%). Allerdings muss dies auf den Produkten vermerkt sein.
In einer konsequenten Naturkosmetik werden stattdessen u.a. natürlicher Weingeist, ätherische Öle, Kräuterauszüge und Vitamin E als Antioxidantien verwendet.

  1. Duftstoffe

Bei der Notwendigkeit, auf Salizylate verzichten zu müssen, besteht das Dilemma darin, dass in konventioneller Kosmetik überwiegend synthetische Duftstoffe verwendet werden, von denen zahlreiche krebsverdächtig sind (v.a. Nitromoschusverbindungen). Andererseits kommen die natürlichen ätherischen Ölkompositionen der konsequenten Naturkosmetik nicht in Frage. Die Produkte von mysalifree Bio-Kosmetik sind nicht duftfrei, sondern weisen eine dezente Eigen-Duftkombination der natürlichen Inhaltsstoffe auf.

Gedanken und Tipps für eine natürliche Haut- und Haarpflege:

Da die menschliche Haut am ganzen Körper einen identischen Aufbau hat (Ausnahme: Handinnenflächen und Fußsohlen) macht es keinen Sinn, jede Körperzone mit einem anderen Produkt zu pflegen. Die Werbung hat es allerdings über viele Jahre geschickt geschafft, uns genau davon zu überzeugen. Dass wir so unterschiedliche Hautbilder am Körper haben, hängt dagegen ganz wesentlich davon ab, wie wir mit den verschiedenen Hautzonen umgehen. Die meisten Menschen glauben, ihrer Haut mit einer Vielzahl an Produkten etwas Gutes zu tun. Leider ist oft das Gegenteil der Fall. Wir schädigen damit unsere intakte, gesunde Haut, die sich von Natur her weitgehend selbst regulieren kann!

Auffällig ist, dass Menschen die größten Probleme mit den Hautbereichen haben, die sie am intensivsten „pflegen“: Kopfhaut, Gesicht und Hände. Damit eine trockene oder fettige Haut wieder selbst eine gesunde Fettproduktion übernehmen kann, sind natürliche, nicht zu fetthaltige Pflegeprodukte erforderlich. Auch wenn eine gestörte Haut – je nach Beschaffenheit – während der Regenerationsphase noch einen erhöhten Fettbedarf aufweisen kann, kann dieser nach und nach immer geringer werden.

Bei der Vielzahl an Belastungen und Umweltgiften, denen kaum ausgewichen werden kann, ist dies im Bereich der Kosmetik relativ leicht möglich. Für Menschen, die wie ich auf salizylathaltige Produkte verzichten müssen, gibt es nun zum Glück mit der Kosmetik-Serie mysalifree Bio-Kosmetik auch die wesentlichen natürlichen Pflegeprodukte, die mit großen Hautflächen in Kontakt kommen. Weitere werden hoffentlich in Zukunft folgen. Sie haben zudem den Vorteil, dass Haut und Haar sich allmählich wieder regenerieren und ihre Funktionen weitgehend selbständig übernehmen können. So benötigen sie nach und nach immer weniger Produkte, was trotz des höheren Produktpreises von Biokosmetik langfristig den Geldbeutel schont.

Haare bürsten:

Eine wunderbar wohltuende Behandlung der Haare ist das regelmäßige Bürsten. Es empfiehlt sich dafür eine feste Bürste aus reinen Naturborsten, am Besten leicht gewölbt, wie eine gewölbte  Hand, um möglichst viel Kontakt zur Kopfhaut zu haben.

Die Haare werden – Kopf vornüber – in langsamen Strichen erst von hinten nach vorne, dann von den Seiten zur Mitte und zum Schluss von vorne nach hinten mit angenehmem Druck auf die Kopfhaut gebürstet. 100 Bürstenstriche insgesamt sind optimal. Das fördert die Durchblutung der Kopfhaut, wodurch sie besser atmen und Schadstoffe über die Haut ausscheiden kann.
Morgens macht ein solches Bürsten regelrecht den Kopf frei, abends sorgt es für eine wunderbare Entspannung. Praktisch bei der Neigung zu Schuppenbildung ist zudem, dass lose Schuppen abgetragen werden und nicht mehr auf der Kleidung landen. Außerdem gibt es keine bessere Haarkur für die Längen und Spitzen, denn das Fett-/ Schweißgemisch bildet einen natürlichen Säureschutz. Keine Sorge, damit sehen die Haare nicht etwa fettig aus. Im Gegenteil, die Notwendigkeit, die Haare zu waschen, verringert sich eher.

Ein zusätzlicher Nutzen besteht drin, dass die Haare einen besseren Halt bekommen, weil dadurch die Haaraufrichtemuskeln trainiert werden. Dies erspart u.U. langfristig den Einsatz eines Haarfestigers.

Haare föhnen und kämmen:

Statt Plastik- und Drahtbürsten empfehlen sich Bürsten mit Holznoppen, die Haar und Kopfhaut nicht strapazieren, statt Plastikkämmen mit ihren Schweißnähten Kämme aus Holz oder gesägtem Horn.

Körper- und Gesichtspeeling:

Auch für Gesicht und Körper ist das Bürsten mit Naturhaarbürsten das beste Peeling, ohne den Schutzmantel der Haut zu stören. Es verbessert auch hier die Durchblutung und Entgiftung. Statt einer Bürste mit Naturborsten können auch Sisalhandschuhe verwendet werden.