NEURODERMITIS was ist das genau und was hilft wirklich?
Neurodermitis ist eine chronisch entzündliche, nicht ansteckende Hauterkrankung – akute Schübe wechseln sich ab mit beschwerdefreien Phasen – die leider bis heute nicht heilbar, aber mit gutem Erfolg behandelbar ist.
Der Begriff Neurodermitis kommt aus dem griechischen (neuro = Nerv; derma Haut; itis = Entzündung) und ist veraltet und irreführend, da man inzwischen weiß, dass eine Nervenentzündung nicht die Ursache für die Hautveränderungen ist. Dennoch ist der Begriff im alltäglichen Gebrauch Usus.
NEURODERMITIS, ATOPISCHES EKZEM ODER ATOPISCHE DERMATITIS - WAS IST DAS?
Korrekter sind die in der Medizin verwendeten Begriffe atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis, weil sie die Entzündungsreaktion der Haut in Verbindung mit einer Allergie oder Überempfindlichkeit beschreiben: Atopie (= anlagebedingte Bereitschaft, gegen bestimmte äußere Substanzen ohne ersichtlichen Grund empfindlich zu reagieren) und Dermatitis (= Hautentzündung = Ekzem).
Die atopische Dermatitis ist in hochentwickelten Industrieländern weit verbreitet: im Kindesalter leiden etwa 5-20%, im Erwachsenenalter ca. 1-3% an dieser Erkrankung, Tendenz steigend.
Die Gründe dafür sind strittig, Wissenschaftler sprechen von einer Zivilisationskrankheit, begleitet von steigenden Allergien und (zu) intensiver Hygiene.
Rund 60% der Betroffenen erkranken innerhalb des ersten, ca. 90% bis zum fünftem Lebensjahr. Tritt die Krankheit im Säuglingsalter auf, bestehen gute Chancen, dass die Neurodermitis schnell wieder verschwindet. Bis zur Pubertät sind ca. 60% der betroffenen Kinder beschwerdefrei.
https://de.wikipedia.org/wiki/Atopisches_Ekzem
Neurodermitis äußert sich in verschiedensten Ausprägungen und Schweregraden – die charakteristischen Symptome sind trockene, rote, schuppige, entzündete Hautstellen, starker Juckreiz, teils auch nässende Ekzeme.
Bei Erwachsenen sind häufig Ellbogen, Arm- und Kniebeugen, sowie Hände betroffen,
bei Kindern vermehrt im Gesicht, am Hals, an Armen und Beinen.
Bei Säuglingen ist der sogenannte Milchschorf, ein schuppiger Ausschlag am Kopf, ein mögliches Anzeichen für ein atopisches Ekzem.
Je nach Verlauf unterscheidet man 4 Schweregrade der Neurodermitis
Stufe 1: sehr trockene Haut
Stufe 2: leichte Neurodermitis: leicht gerötete hautstellen, leichter Juckreiz, seht trockene, schuppige, empfindliche Haut
Stufe 3: mittelschwere Neurodermitis: stärker gerötete hautstellen, ausgeprägter Juckreiz, eventuell verdickte Hautpartien
Stufe 4: schwere Neurodermitis: tiefrote, nässende Ekzeme, Krustenbildung der Haut, Pusteln und Pappeln, sehr starker Juckreiz, Hautentzündungen
Behandelt wird die Neurodermitis – abhängig vom Schweregrad – mit systemischen Medikamenten (z.B. Antibiotika), entzündungshemmenden äußerlich anzuwendenden Präparaten (z.B. Cortison) und in jedem Fall mit einer Pflege der typischen Hauttrockenheit.
Auch die Bestrahlung der Haut mit künstlichem UV-Licht verspricht einen positiven Effekt, vergleichbar einem Aufenthalt am Meer oder den Bergen.
WIE ENTSTEHT NEURODERMITIS? - PATHOGENESE
Obwohl Neurodermitis eine der häufigsten Hauterkrankungen ist, ist ihre Entstehung noch nicht vollständig geklärt.
Der Hauptindikator für eine Erkrankung an Neurodermitis ist eine genetische Vorbelastung: leidet ein Elternteil an einer atopischen Erkrankung (Neurodermitis, Allergie, Asthma etc.) besteht für das Kind eine 30%ige Chance ebenfalls zu erkranken; sind beide Elternteile vorbelastet steigt die Wahrscheinlichkeit sogar auf 60-80%.
Ein Mangel an einem bestimmten Eiweiß, verursacht durch Gendefekte, führt dazu, dass die Hautbarriere (der natürliche Schutzmantel unserer Haut) gestört ist. Die Haut ist trocken, rissig und anfällig gegenüber äußeren Umweltfaktoren. Bakterien, Allergene oder Pilze können durch die geschädigte Haut leichter eindringen und entzündliche Prozesse begünstigen.
Zusätzlich verursacht der Gendefekt eine reduzierte Produktion von Hautfett und Talg und führt zu einem starken Feuchtigkeitsverlust der Haut.
Die Haut wird also zu einer Schwachstelle des gesamten Körpers. Allergene und andere Krankheitserreger können leichter eindringen – darauf reagiert das Immunsystem. Bei allergieanfälligen Menschen kann das Immunsystem nicht zwischen guten körpereigenen und schlechten äußeren Substanzen unterscheiden und wehrt sich dagegen mittels Entzündungsprozessen.
Grundsätzlich können die Symptome am ganzen Körper auftreten – bei Babys sehen sie anders aus als bei Kleinkindern und als bei Erwachsenen.
Bei Säuglingen sind meist Kopf, Gesicht und die Gliedmaßen betroffen.
Bei Erwachsenen zeigen sich die Symptome häufig im Gesicht, am Hals- und Nackenbereich, an Händen und Füßen, in den Kniekehlen und in den Armbeugen.
Neurodermitis ist nicht Neurodermitis – aber es gibt charakteristische Leitsymptome, die sehr häufig und in ähnlicher Form auftreten:
- sehr empfindliche, trockene Haut durch eine gestörte Hautbarriere
- gerötete Haut mit Bläschenbildung
- starker, quälender Juckreiz
- Schuppende, nässende Hautstellen
Neurodermitis Symptome bei Babys:
- Rötungen an den Wangen und auf der Kopfhaut
- juckende Bläschen, entzündete, nässenden Hautpartien, oft mit Krustenbildung
- „Milchschorf“: schuppige Kopfhaut
- ausgeprägter Juckreiz
- Ekzeme an den Knien
Neurodermitis Symptome bei Erwachsenen
- Ekzeme an Händen und Füßen
- juckende Krusten auf der Kopfhaut
- gerötete, rissige und entzündete Ohrläppchen
- entzündete, juckende Lippen
- Brennen im Bereich der Mund- und Rachenschleimhaut
- Verdauungsstörungen
WAS KANN ICH TUN, WENN ICH AN ATOPISCHER DERMATITIS LEIDE?
Du musst vor allem darauf achten, alles zu vermeiden, was einen Neurodermitis Schub auslösen kann. Mögliche Provokationsfaktoren sind zum Beispiel Nahrungsmittel, mechanische Reize auf der Haut durch Kleidung, Alkohol, Kosmetik und psychischer Stress.
Hier findest du eine Reihe von sogenannten Trigger- oder Provokationsfaktoren, denen du soweit als möglich aus dem Weg gehen solltest:
Nahrungsmittel können eine Neurodermitis verschlimmern:
Allergie auf Grundnahrungsmittel
- bei etwa 30% der Kinder können Grundnahrungsmittel einen Schub auslösen
- dazu zählen Hasel-, Wal-, Erdnüsse, Sojabohnen, Weizen, Hühnerei, Kuhmilch
Kreuzallergien auf Nahrungsmittel
- Erwachsene Neurodermitiker zeigen häufig auch Heuschnupfen Symptome, die zu einer Verschlechterung des Hautzustandes führen; viele Pollenarten gleichen strukturell Nahrungsmitteln, die nicht vertragen werden
Pseudoallergien auf natürliche oder synthetische Stoffe können Hautreaktionen auslösen
- B. natürliche Inhaltsstoffe von Lebensmitteln wie Salicyl- und Benzoesäure, histaminhältige, scharfe oder saure Lebensmittel, Aromastoffe in Tomaten und Gewürzen, Geschmacksverstärker
- oder künstliche Stoffe wie Farb-, Duft- oder Konservierungsstoffe
Textilien:
- vermeide grobe Fasern in Kleidung und Bettwäsche, sie reiben und reizen empfindliche Haut
- achte auf natürliche, weiche Fasern, vermeide künstliche Farbstoffe, synthetische Textilien und Wolle
- passe deine Kleidung der Temperatur an – verstärktes Schwitzen ist ein zuusätzlicher Reiz für deinen empfindliche Haut
Sonstige Reizfaktoren
- vermeide agressive Putz-, Desinfektions- und Waschmitttel und verzichte auf Weichspüler
- vermeide Haarfärbemittel, Lösungsmittel wie Alkohol oder Aceton
- auf Alkohol und Nikotin solltest du möglichst verzichten bzw. in geringen Maßen konsumieren
- Chlor im Schwimmbad oder Pool trocknet die Haut zusätzlich aus; nach jedem Bad solltest du duschen und deine Haut besonders pflegen
- Stress oder Ärger können einen Krankheitsschub auslösen – auch wenn es leichter gesagt als getan ist: versuche Stress zu vermeiden, suche dir stattdessen etwas, das dich glücklich macht, dir gut tut. Das kann Meditieren sein oder eine Wanderung durch die Natur, Musik hören oder Malen.
Kosmetik:
- vermeide Farb- und Duftstoffe, auch natürliche können reizen
- Vorsicht bei ätherischen Ölen, sie können Allergien auslösen und die Haut reizen
- Ethylalkohol oder Alkohol denaturale sollte nicht in deinen Pflegeprodukten enthalten sein, er schädigt die Hautbarriere und wirkt austrocknend. Aber Achtung: Alkohol ist nicht gleich Alkohol – “gute” (Fett-) Alkohole wie Cetyl- oder Stearylalkohol spenden Feuchtigkeit und unterstützen die Hautbarriere
- Pflegeprodukte mit Mineralöl (Parafinum Liquidum) oder Silikon (Dimethicone) sind Gift für deine Hautbarriere. Sie legen sich wie ein Film auf die Haut, das verringert zwar kurzfristig den Wasserverlust und vermittelt ein weiches Hautgefühl, doch verlangsamt in Wirklichkeit den Aufbau des Schutzmantels.
DIE RICHTIGE PFLEGE BEI NEURODERMITIS
Bei Neurodermitis trocknet die Haut aus und wird rissig, das beeinträchtigt die Hautbarriere und begünstigt Juckreiz.
Permanente sorgfältige Hautpflege zur Verbesserung des Allgemeinzustands der Haut – auch in beschwerdefreien Phasen – ist daher erstes Gebot.
Die tägliche Pflege mit rückfettenden und feuchtigkeitsspendenden Produkten hilft in vielen Fällen, den Juckreiz zu mildern und die Häufigkeit von Schüben zu verringern.
Grundsätzlich solltest du dich intensiv mit den Inhaltsstoffen (INCI) deiner Pflegeprodukte beschäftigen.
Vermeide alles, was deine Haut zusätzlich reizen könnte (Duft- und Farbstoffe, Mineralöle, Silikone, Sulfate, Alkohol denaturale, ätherische Öle, Linole, agressive Konservierungsmittel..)
Achte auf milde, hochwertige Produkte und lass dich nicht von “Marketingversprechen” blenden. Leider sind Begriffe wie “Dermatologisch getestet”, “Duftstofffrei” oder auch “BIO” nicht gesetzlich geregelt und werden oft unethisch verwendet.
Wir von mysalifree haben unsere Produktlinie aus eigener Betroffenheit entwickelt – die Gründerin fand keine Produkte, die ihren Notwendigkeiten (reizarm) und Wünschen (bio) entsprach. https://www.mysalifree.shop/story/
Unsere Biozertifizierung ist als einzige in Europa gesetzlich geregelt (Österr. Lebensmittelbuch ÖLMB) und verbietet an sich schon eine ganze Reihe von reizenden Stoffen oder Herstellungsmethoden.
Wir gehen aber noch über die sehr strengen Anforderungen des ÖLMB hinaus
- unsere Wirkstoffe sind nicht nur bio und reizarm
- sondern werden besonders schonend mittels CO2-Extraktion hergestellt
- aufgrund ihres allergenen Potential verzichten wir zudem auch auf natürliche Farb-, Duftstoffe und ätherische Öle
- allen mysalifree Produkten wurden von unabhängigen Instituten im Rahmen von Patch-Tests höchste Verträglichkeit bestätigt
- Kosmetikanalyse, eine unabhängige Schweizer Stiftung zur Förderung der Hautgesundheit, bewertet unserer Produkte mit Höchstnoten
Die Basis unserer Produkte bildet Reiskeimöl – es ist reich an ungesättigter Öl-, Linol- und Palmitinsäure und enthält reichlich Vitamin E.
Reiskeimöl zieht schnell ein, hinterlässt keinen Fettfilm auf der Haut, spendet reichlich Feuchtigkeit, beruhigt und macht die Haut geschmeidig und glatt. Es bietet die optimale Pflege für gereizte und trockene Haut und besitzt einen geringen natürlichen Sonnenschutzfaktor.
Bei sehr trockener Haut darf das Pflegeprodukt reichhaltiger, also fetter sein. Trifft das auf dich zu, legen wir dir unsere Nachtcreme oder Creme Rich ans Herz. Das leichte Pflegeöl wird von Hautärzten für neurodermitische Kinderhaut empfohlen.
Nässt die Haut, ist Fett weniger geeignet, eine leichte Tagescreme oder Köperlotion, die viel Feuchtigkeit zuführt, die bessere Lösung.
Bei jedem einzelnen unserer Produkte sind alle INCI transparent gelistet, detaillierte Erklärungen zu allen unseren Inhaltsstoffen findest du hier.
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